Dieser Beitrag wurde von Paloma Marin Arraiza und Christian Gumpenberger verfasst.
Im Jänner 2019 haben sich die TU Wien (vertreten durch die TU Wien Bibliothek) und die Universität Wien (vertreten durch die Universitätsbibliothek Wien) zusammengeschlossen, um das neu gegründete ORCID Österreich Konsortium zu leiten. Dieses zielt darauf ab, die Akzeptanz und Relevanz der ORCID iD als eindeutige Identifikatorenlösung für Forschende in Österreich zu erhöhen. Elf Mitgliedinstitutionen werden vorerst dem Konsortium beitreten. Die Gründung ist das Ergebnis einer mehrjährigen bundesweiten Diskussion über die Einführung von Personenidentifikatoren in der österreichischen Forschungslandschaft, welche von der AG Szientometrie der Universität Wien im Jahr 2014 initiiert wurde, und vom österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) mit großem Engagement unterstützt. Seit 2017 hat sich das staatlich geförderte Projekt E-Infrastructures Austria Plus zudem für einen Dialog zwischen Forschungsbibliotheken, Forschungsförderung und IT-Abteilungen eingesetzt, um den Bedarf für eine konsortiale Lösung zu erheben.
Eines der Hauptziele des ORCID Österreich Konsortiums ist es, ORCID als primären eindeutigen Personenidentifikator für die Forschenden in Österreich zu etablieren. Die ORCID iD soll nicht nur als ein weiterer austauschbarer und zufälliger Identifikator wahrgenommen werden. Sie soll vielmehr als eine ausgefeilte übergreifende Identifikatorenlösung verstanden werden, die Forschenden hilft, ihre Forschungsaktivitäten effizient zu verwalten und zu vernetzen sowie Anerkennung für die eigenen Beiträge zu erhalten. Gut gepflegte ORCID-Datensätze vereinfachen auch die Einschätzung von Forschungsleistung und erhöhen die Zuverlässigkeit des Bewertungsprozesses gleichermaßen für Institutionen und Forschende. Wir ermutigen daher sowohl Mitglieds- als auch Nichtmitgliedsinstitutionen in Österreich, die Vorteile von ORCID hervorzuheben und die Initiative bei ihren Forschenden zu fördern, indem sie sich an der Nutzung der ORCID-API zum Informationsaustausch beteiligen und die Forschenden bei der Verwaltung ihrer ORCID-Datensätze aktiv unterstützen.
Als gemeinsame Konsortialleitung werden die TU Wien und die Universität Wien mit allen Stakeholdern in Österreich zusammenarbeiten, um ORCID Outreach und Advocacy an österreichischen Institutionen zu ermutigen und offene Forschungsaktivitäten und Best Practices für das Forschungsdatenmanagement zu fördern. Unterstützt von ORCID-MitarbeiterInnen werden unsere beiden Institutionen den Mitgliedern des ORCID Österreich Konsortiums grundlegenden Support anbieten. Diesen benötigen sie, um ORCID erfolgreich in ihren Institutionen einzuführen und von einem verbesserten Zugriff auf bzw. Integration in die ORCID Registry zu profitieren.
Für das ORCID Österreich Konsortium verfassen wir derzeit eine gemeinsame Grundsatzerklärung. Outreach-Aktivitäten wie Workshops und Webinare sind für 2019 geplant, einschließlich eines Launch Events in Wien am 13. Juni 2019.
Wir werden über unsere zukünftigen Fortschritte informieren. Fragen sind jederzeit willkommen und können an [email protected] oder [email protected] gerichtet werden.
ÜBER DIE TU WIEN BIBLIOTHEK
Die TU Wien Bibliothek hat als Bibliothek der wichtigsten tertiären Bildungsinstitution Österreichs in den Natur- und Technikwissenschaften bereits ein großes Interesse an Open Science und Open Access. Sie hat mehrere Services implementiert, welche diese Entwicklung unterstützen. Zu diesen Dienstleistungen gehören die Gründung eines Zentrums für Forschungsdatenmanagement mit Schwerpunkt auf persistente Identifikatoren und eine aktive Beteiligung an der Ausarbeitung von Richtlinien für Open Access und Forschungsdatenmanagement zur Unterstützung der GO FAIR-Initiative. Sie veranstaltete auch relevante Konferenzen, wie z.B. die Reihe Focus on Open Science Chapter Vienna 2018.
Kontakt: [email protected]
ÜBER DIE UNIVERSITÄT WIEN
Die Universität Wien ist eine der ältesten und größten Universitäten Europas. Die Universitätsbibliothek Wien beschäftigt sich bereits seit vielen Jahren mit modernen forschungsunterstützenden Services im Allgemeinen und der Bibliometrie im Besonderen. Die Universität Wien war daher auch als Entwicklungspartner ein ORCID-Vorreiter und wurde schließlich im Juni 2018 institutionelles Mitglied. Dieses Engagement geht einher mit der Implementierung von Digital Object Identifier (DOI), Uniform Resource Name (URN) und Handle-ID als persistente Identifikatoren in PHAIDRA, dem Digital Asset Management System der Universität. ORCID wurde bereits im vierten Quartal 2018 erfolgreich in das aktuelle Forschungsinformationssystem der Universität u:cris implementiert und ausgerollt.
Kontakt: [email protected]